Dr. Jürgen Mohr ist Bopparder Schützenkönig

Dr. Jürgen Mohr ist Bopparder Schützenkönig

Damenkönigin Karla Breitbach – Jungschützenprinz Julian Kaucher –         Schülerprinzessin Lena Decker- Bambiniprinz Ole Breitbach

 

An Fronleichnam, dem 30. Mai, fand in Boppard, der historischen und altehrwürdigen ehemaligen Freien Reichsstadt, das traditionelle Schützenfest statt. Die Bopparder Schützengesellschaft, im Jahre 1510 als St. Sebastianus – Schützengilde ins Leben gerufen und am 2. Juni 1848 unter heutiger Bezeichnung wieder gegründet, zeigte sich auch im 514 Jahr ihres Bestehens dynamisch und jung geblieben. Zünftig und traditionsbewusst wurde wieder auf eigenem Gelände im Schlaningtal gefeiert und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die neuen Majestäten ermittelt. Die Würdenträger 2024 sind: Schützenkönig Dr. Jürgen Mohr, Damenkönigin Karla Breitbach,  Jungschützenprinz Julian Kaucher, Schülerprinzessin Lena Decker und Bambiniprinz Ole Breitbach.

Der Festtag begann getreu einer der Säulen der Bopparder Schützengesellschaft, dem Glauben, mit einer Eucharistiefeier in der St.–Severus-Kirche, jetzt eine Basilika. Man beteiligte sich gemäß altem Brauch an den Fronleichnamsfeierlichkeiten, bevor man mit klingendem Spiel zum Hotel Ebertor zog, um sich dort gemeinsam mit Gästen bei einem Frühschoppen und Eintopfessen für den Umzug zu stärken. Wegen diverser Gründe hatte man den Frühschoppen, der sonst seit Menschengedenken auf dem Karmeliterplatz stattgefunden hatte, durch eine historische Änderung für die Zukunft ins „Ebertor“ verlegt. Schützenmajor Jürgen Schladt begrüßte die Schützenfamilie und die zahlreich anwesenden Gäste, unter ihnen zahlreiche Majestäten, die Ehrenmitglieder der Bopparder Bruderschaft, Bürgermeister Haseneier und Pfarrer Dumont.

Man saß einige Stunden gesellig beisammen, wobei das Mittelrheinische Jugendblasorchester, ein harmonischer Klangkörper, alle mit flotter Musik erfreute. Hausgemachte Erbsensuppe war einer der Höhepunkte der köstlichen Labung.

Um 14 Uhr dann nahmen die Bopparder Schützenschwestern und Schützen einschließlich ihrer Jungschützen mit allen anwesenden befreundeten Vereinen, nämlich aus Alken, Burgen, Emmelshausen, Rödelhausen, St.Goar, Kastellaun, Essen, Altenessen und Urbar bei Koblenz, Aufstellung zum Festumzug. Dieser führte unter den Klängen des Mittelrheinischen Jugendblasorchesters Boppard-Bad Salzig e.V. durch die Innenstadt, dann am Rhein entlang, hier wieder vom Bopparder Böllerverein eindrucksvoll begrüßt,  und endete letztendlich am Remigiusplatz, von wo sich alle ins Schlaningtal begaben. Auf dem Schützengelände begannen dann pünktlich die Schießwettbewerbe, vor allem das Ermitteln der neuen Majestäten.

Das Ausschießen des Jedermann-Vogels mit dem Luftgewehr, wobei es um den „Ehrenpreis des Ortsvorstehers“ ging, mußte auch in diesem Jahr aus Organisationsgründen ausfallen.

Trotz des wechselhaften Wetters, jedoch bei angenehmen Temperaturen, waren viele Bopparder und auch Fremde ins kühle Schlaningtal gekommen waren, um sich im Schatten hoher Laubbäume ganz der Geselligkeit und gelockerter Fröhlichkeit hinzugeben. Da für das leibliche Wohl bestens gesorgt war, zudem die Wettkämpfe noch äußerst spannend verliefen, konnte eigentlich jeder zufrieden sein. Die Bopparder  Schützenfamilie stellte mit Freude fest, dass auch Freunde  aus dem Ausland, zum Teil schon Dauergäste, ihr Fest besuchten. Bürger der Bopparder Partnerstädte fanden nach Abwesenheit wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr wieder den Weg ins Schlaningtal.

Die Jugend brachte den jeweiligen Rumpf relativ schnell zu Fall. Jungschützenprinz ist Julian Kaucher. Weiter schossen den Kopf Emely Schmidl, rechter Flügel Julian Kaucher und linker Flügel Amelie Hachmer.

Schülerprinzessin wurde nicht ganz überraschend Lena Decker. Den Kopf schoß auch Lena Decker, den rechten Flügel Tim Hechel, den linken Flügel Finn Decker. Bambiniprinz ist nun Ole Breitbach.

Auch die Schützenschwestern und Schützen schossen ihre neuen Würdenträger parallel aus. Auf die einzelnen Teile der Königsadler brauchte in diesem Jahr keine Rücksicht genommen werden, da sie ja bereits am Samstag, dem 25. Mai, zu Fall gebracht wurden . Die Spannung war jedoch riesig. Welcher Rumpf würde wohl zuerst zu Boden gehen und damit die neue Majestät kund tun ?

Diesmal waren es die Damen, die kurzen Prozeß machten. Nach spannendem Wettkampf war es schließlich Karla Breitbach, die „den Vogel abschoß“. Sie verkörpert eine würdige Repräsentantin der Bopparder Schützengesellschaft und ist verdient Regentin im 514. Jahr der Bruderschaftsgründung. Die anderen erfolgreichen Damen waren: Kopf Hildegard Mertens, rechter Flügel Anette Piwinger, linker Flügel Ela Breitbach. Die neue Damenkönigin kommt aus einer echten Schützendynastie. Alle Familienmitglieder sind Mitglied der Bopparder Schützen. Sie selbst war bereits Königin und ist zudem eine erprobte Wettkampfschützin.

Der Adler der Herren erwies sich als sogenannter „harter Knochen“, zweiundeinhalb Stunden trotzte er acht Schützen, ehe er schließlich doch bezwungen wurde.

Von den Mitstreitern um die Schützenkrone hatte Dr. Jürgen Mohr an diesem Tag das Glück des Tüchtigen und auch das scharfe Auge, gepaart mit einer sicheren Hand. Er ist nun der neue König der altehrwürdigen Bopparder Schützengesellschaft 1510/1848. Weiter schossen ab: Kopf Sven Gohr, rechter Flügel Markus Decker, linker Flügel Kay Janssen.

Die Majestät 2024 der Bopparder Schützengesellschaft 1510/1848 heißt somit Dr. Jürgen Mohr, der sich in die lange Reihe Bopparder Würdenträger eindrucksvoll eingereiht hat.

Beim Kampf um die Königswürde entfachte er seinen ganzen Siegeswillen. Die neue Majestät war schon Bopparder Ortsvorsteher und ist jetzt Vorsitzender der “Bürger für Boppard“.

Um 21 Uhr begaben sich dann alle Bopparder Schützen, Schützenschwestern, Jung- und Schülerschützen zum Hotel Ebertor, um von dort mit den alten und neuen Majestäten mit klingendem Spiel, begleitet von Fackelträgern der Freiwilligen Feuerwehr, zum historischen Bopparder Marktplatz zu marschieren.

Auf der Treppe des alten Rathauses, das von seiner Honorigkeit nichts eingebüßt hat, wurden die neuen Würdenträger der Bopparder Schützengesellschaft 1510/1848 durch die Stadt Boppard proklamiert und der Öffentlichkeit vorgestellt. Den feierlichen Akt, Jahrhunderte lang alljährlich vollzogen, nahm heuer Ortsvorsteher Nico Neuser vor. Er überreichte unter dem Applaus der zahlreich anwesenden Zuschauer den neuen Würdenträgern die Insignien ihrer Regentschaft.

Die stellvertretende Ortsvorsteherin Alexa Bach hatte die Schützen während des Tages immer begleitet.

Dann folgte etwas ganz Besonderes. Der Musikverein St. Goar e.V., mit den Bopparder Schützen eng verbunden, spielte den Großen Zapfenstreich. Ergriffen lauschten alle Zuhörer im Schatten der würdigen St.-Severus-Basilika den herrlichen Klängen, die den meisten Hörern unter die Haut gingen.

Mit der deutschen Nationalhymne, die von fast allen Anwesenden ergriffen mitgesungen wurde, endete ein weiterer Tag im Bopparder Vereinsleben und in der Reihe der bemerkenswerten Veranstaltungen in der Bopparder Geschichte.

Die Schützengesellschaft ließ diesen traditionellen Tag im Klosterkeller ausklingen.